Fallbeispiel I: Handwerksbetrieb
Erfolgreich Verhandeln: 5 Insider Tipps
By |Published On: 23. Oktober 2023|1016 words|5,1 min read|

Befindet ihr euch zur Zeit auch noch im Tabellen-Wirrwarr?

Wenn ihr euch zur Zeit auch noch im Tabellen-Wirrwarr befindet, dann kann ich euch schon mal beruhigen – ihr seid nicht allein. Händisch ausgefüllte Tabellen zur Datenanalyse sind immer noch Nummer 1 in Österreichs HR-Welt. Wie ihr nun den Weg aus dem Daten-Chaos findet, erkläre ich euch mit meinen 5 Kern-Faktoren, um eure Entscheidungsträger*innen vom nächsten Schritt der Digitalisierung zu überzeugen.

Fallbeispiel I: Handwerksbetrieb

Ein österreichischer Handwerksbetrieb ist vor einiger Zeit an mich herangetreten und wollte mit meiner Unterstützung  eine Employer Branding Strategie entwickeln, um die Suche nach Mitarbeiter*innen zu vereinfachen. Bevor ich mit allen Beteiligten den Prozess gestartet habe, musste die Zielgruppe definiert werden, wozu eine Bestandsaufnahme notwendig war. Ich wollte wissen, wer bereits im Betrieb arbeitet und wer gesucht werden soll. Dafür waren die anonymisierten Daten aller Mitarbeiter*innen wie Geschlecht, Herkunft, Alter, Betriebszugehörigkeit, Bildungsgrad, Rollen sowie Arbeitszeitmodell notwendig.

Damals hatte es eine Woche gedauert, bis die verschiedenen Abteilungen ihre Daten händisch zusammengetragen hatten. Als die Daten dann am Tisch lagen, war die Geschäftsführung von den Ergebnissen überrascht. Es war klar, dass wir vor dem Employer Branding noch ein paar dringende Digitalisierungs-Agenden umzusetzen hatten. 

Fallstudie II: Österreichisches KMU

Dieses KMU hat vor einigen Monaten mit mir zusammengearbeitet, um eine Personalabteilung aufzubauen und eine Personalstrategie zu entwickeln. Wir hatten besprochen, wohin sich das Unternehmen entwickeln soll und welche Kultur man in Zukunft etablieren möchte.  Auch hierfür brauchte man für die ersten strategischen Schritte eine Bestandsaufnahme. Um die bestehende Kultur noch besser analysieren zu können, hatte  ich auch die Urlaubsstände der letzten 3 Jahre, die Arbeitszeiten, die Fluktuation und die internen Beförderungen analysiert. Was mir diese Daten neben den demografischen Merkmalen verraten haben? Aus Mitarbeiter*innen-Gesprächen habe ich mitgenommen, dass sich ein Großteil der Belegschaft überlastet fühlt und mehr Ressourcen fordert. Nach einer intensiven Datenanalyse hat sich ein anderes Bild gezeigt, kaum Überstunden in manchen Bereichen und ein klares Ungleichgewicht in Über- und Minusstunden in so manchen anderen Abteilungen. Das ist ganz klar ein Führungsthema und Ressourcenplanung muss intern besprochen werden.

Fallstudie III: Internationales Unternehmen

Gemeinsam mit HR sollte bei diesem Projekt einmal im Monat ein Headcount Reporting erstellt werden. Im Vorfeld wurde definiert, welche Headcounts intern gezählt werden würden (inkl. Freelancer, externe Dienstleister oder nicht, Temps, geringfügig Beschäftigte etc.) und wie die Darstellung erfolgen sollte. Diese Definition ist immer entscheidend, um das Reporting vergleichbar zu machen und eine einheitliche Vorgehensweise zu haben. Der Report sollte international für alle Tochtergesellschaften ausgerollt und monatlich an die Muttergesellschaft berichtet werden. Was außerdem der Vorteil an diesem Bericht war? Zum einen diente er dazu, einen Überblick über alle Ressourcen zu haben, zum anderen würde  er zukünftig für den Investor Relations Report für börsennotierte Unternehmen benötigt werden. Doch auch damals gab es Hürden, effizient an die notwendigen Daten zu kommen.“ Das bisherige System basiert auf angloamerikanischen Prinzipien und kann daher bestimmte Beschäftigungsmodelle wie geringfügige Beschäftigung oder Contractors nicht abbilden.", hieß es damals für meine HR-Kollegin beim Kunden. Sie war damals einmal im Monat fast einen ganzen Tag damit beschäftigt, Daten aus Excel mit dem aktuellen HR System zusammenzuführen."

Raus aus dem Daten Labyrinth

Diese Szenarien kommen euch bekannt vor? Oder ihr würdet auch gerne mehr aus den Daten eures Unternehmens lesen können? Wie ihr nun wisst, seid ihr damit nicht alleine. Falls ihr aktuell in eurem Betrieb noch nicht die Möglichkeit habt, solche Daten auszuwerten oder es einfach zu aufwändig ist, habe ich hier für euch die Lösungen für die 5 klassischen Herausforderungen, warum Daten nicht ausgewertet / gesammelt werden (können).

Die 5 klassischen Herausforderungen

Vorteile verstehen

In den Unternehmen wird nicht immer vollständig verstanden, was der Mehrwert eines HR-Systems und der analytischen Daten ist, die daraus gewonnen werden können. In erster Linie werden oft nur die Kosten und der damit verbundene Aufwand gesehen. Aber People Analytics trägt wesentlich dazu bei, die Leistung der Personalabteilung zu verbessern, die Unternehmensziele zu unterstützen und das vor allem effizient. 

Ressourcen freispielen

Die Auswahl und Einführung eines HR-Systems kann kostenintensiv und sehr komplex werden. Daten und Prozesse müssen ganzheitlich durchdacht werden, beispielsweise Arbeitszeitmodelle, Reporting-Lines, Gehaltsstrukturen, Freigabeprozesse und Bewerbermanagement, um nur einige zu nennen. Um ein System langfristig und nachhaltig erfolgreich einzuführen, benötigt es dedizierte Ressourcen. Es ist daher empfehlenswert, explizit Ressourcen freizumachen: Entweder jemanden dafür gewinnen, der sich hierfür interessiert oder sich in dem Bereich weiterentwickeln möchte oder sogar eine zusätzliche Person einzustellen. Diese sollten das Set-up aktiv durchspielen, bevor das System eingeführt wird. Hierfür eignen sich vor allem Fokusgruppen. Wie wir alle wissen, ist ein System nur so gut wie die Nutzer*innen, die es verwenden. Also holt die Leute ins Boot, die sich aktiv einbringen möchten und so positiv zur Veränderung beitragen. 

Falls ihr bereits in einer solchen Einschulung steckt, oder es in Bälde auf euch zukommt: Keine Sorge! Es ist hier auch mal wieder kein Meister vom Himmel gefallen. Auch ich musste erst lernen, mit den verschiedensten Systemen umzugehen. Es tut immer gut, etwas Neues zu lernen! #personaldevelopment Just food for thought!

#hrpassionista,

Datenqualität und -verfügbarkeit …

sind, wie wir jetzt wissen, unerlässlich, um gute und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Die einfache Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Daten auf Knopfdruck ist dabei das wichtigste Kriterium. Falls das aktuelle HR-System nicht mehr zeitgemäß oder zu komplex ist, empfiehlt es sich, Zeit und Geld in ein Upgrade oder in den Kauf eines neuen Systems zu investieren. Die Investition ist anfangs zwar nicht zu unterschätzen, aber langfristig wird sie Ressourcen freispielen und die Eigenverantwortung im Unternehmen fördern. Führungskräfte und Mitarbeiter*innen können unabhängig von HR oder Berechtigungsinhaber*innen auf Daten zugreifen (z.B. Arbeitszeit, persönliche Daten, Performance Management etc.) und diese aktualisieren, wodurch die Aktualität und Verfügbarkeit der Daten maßgeblich erhöht wird.

Change Management

People Analytics ist nicht nur ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung eines Unternehmens, es schafft auch mehr Transparenz in der Zusammenarbeit. Das mag am Anfang etwas Angst machen, ist aber wichtig für eine vertrauensvolle Unternehmenskultur. Mitarbeiter*innen wollen wissen, wie Entscheidungen getroffen werden und diese auch nachvollziehen können. Ein HR System soll unterstützend für alle Beteiligten wirken und nicht zum Vorführen von Ineffizienzen genutzt werden. Es kann diese zwar aufzeigen, aber als Unternehmen kann ich dementsprechend Schulungsmaßnahmen und Gespräche in die Wege leiten. #fehlerkultur 

Datenschutz

Immer ein heißes Eisen! Mitarbeiter*innen fürchten um ihre Privatsphäre. Das ist schon ein berechtigter Gedanke, weil das HR-System natürlich auf sensible Daten zugreifen muss. Die Richtlinien und Compliance-Vorgaben sollten dazu jedoch streng geregelt sein und meiner Erfahrung nach gehen Personalverantwortliche immer sehr sorgsam mit persönlichen Daten um. HR Systeme sind darauf ausgelegt, dass Daten sicher gesammelt und gespeichert werden. Man kann ruhig schlafen, so lange man sich nicht für einen dubiosen oder außer-europäischen Anbieter entscheidet. Wichtig ist, dass Daten im europäischen Raum gespeichert werden, dann ist man immer auf der sicheren Seite.

 

Baba Excel Liste - Hallo, HR System mit People Analytics!

Wenn euer bestehendes HR-System dir die Daten, die du brauchst, nicht liefern oder diese nicht auswerten kann, lass dich beraten, welche Optionen es für dich / dein Unternehmen gibt. 

Tool Tipp: Personio

Personio ist auf jeden Fall  ein heißer Tipp, wenn du auf der Suche nach einem HR System bist, das leicht im Handling ist und dich im Umstiegsprozess begleitet. Ich persönlich habe “Personio” vor einigen Monaten bei einem Kundenprojekt kennengelernt. Mich hat überzeugt, dass Prozesse optimal für die Unternehmensanforderungen digitalisiert werden können  und es noch dazu einen modernen Look & Feel hat. Mir persönlich ist die Optik besonders für die Employee Experience wichtig, da Daten an sich ja schon staubtrocken und auf den ersten Blick selten wirklich ansehnlich sind. Wenn du dich grundsätzlich zu dem Thema Daten informieren möchtest, kann ich dir das “HR-Handbuch: HR Analytics von Personio “ans Herz legen, um einen ersten Überblick zu dem Thema People Analytics zu bekommen.
#hrpassionista Tipp, Kooperation mit Personio

Mein Fazit

Wählt für euch den HR-System Partner aus, der für euch der Richtige ist. Falls ihr Fragen zu aktuellen Case Studies habt, weil ihr gerade im Daten-Labyrinth herumirrt, meldet euch immer gerne hier bei mir oder auf Social Media. Ich helfe euch gerne aus dem Daten-WirrWarr.

Weil wie hat Alexander Solschenizyn schon gesagt:

Die Lösung ist immer einfach, man muss sie nur finden.

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Über die Autorin

Marion Eppinger ist die #hrpassionista

Sie ist Influencerin für Trends im HR-Bereich. Richtungsweisend und agil für Top-Themen der Branche.

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