Wer kraftvoll sein will, muss auch Kraft schöpfen!
Zusatzversicherung oder Yoga-Kurs? Ein Generationenkonflikt und die Top 5 Benefits in der Krise
By |Published On: 7. August 2020|937 words|4,7 min read|

Wo Menschen zusammenarbeiten und Emotionen im Spiel sind, kann es immer wieder zu Kontroversen kommen. Na Gott sei Dank, denn sonst wären wir alle Roboter! Doch wie man sich richtig in so einer Situation verhält, ist oft gar nicht so leicht.

Den Großteil unserer Zeit verbringen wir am Arbeitsplatz: umso belastender wirken sich Missverständnisse und Konflikte im Arbeitsumfeld auf unser Wohlbefinden aus und trüben unseren Arbeitsalltag. Oft wird dann leider schnell aus einer Mücke ein Elefant.

Probleme in der Zusammenarbeit und Kommunikation mit Kollegen kosten nicht nur Zeit und Energie, sondern – aus wirtschaftlicher Sicht – auch Geld, da die Produktivität in Teams stark beeinträchtigt wird.

Aus persönlicher Sicht wirken sich Konflikte natürlich auch auf unsere Stimmung aus und erzeugen Stress, den wir womöglich auch mit nach Hause nehmen. Und wer will das schon?

Im Grunde wollen wir stressfrei und ohne Konflikte durchs Leben gehen, nicht wahr?

Konflikte rechtzeitig erkennen und konstruktiv handeln – das ist die wirkliche Kunst des lösungsorientieren Konfliktmanagements. Hier meine einfach umzusetzenden 6 Tipps, wie man Konflikte erfolgreich lösen kann:

1. Atmen und reflektieren

Im Ärger kurz innehalten, tief durchatmen und über seine Reaktion in der Konfliktsituation nachdenken, ist ein erster guter Schritt. Distanz hilft hier, klarer an die Sache herangehen zu können und nicht emotional überzureagieren!

2. Eine private und sichere Umgebung schaffen

Ein Gespräch in einer sicheren Umgebung gibt allen Beteiligten die Möglichkeit, ihren Emotionen und Ansichten freien Lauf zu lassen. Ein weiterer Vorteil: Es wird so auch verhindert, dass sich jemand Ungebetener zusätzlich einmischt.

3. Beide Seiten anhören!

Unterschiedliche Wahrnehmungen zeigen oft individuelle Erlebnisse desselben Geschehens. Alle Standpunkte sollten daher angehört werden. Folgende Fragen, können bei diesem Gespräch unterstützen:

  • Was genau ist das Problem, worüber gestritten wird?
  • Was möchte man geklärt haben?
  • Was kann jeder dazu beitragen, um eine Lösung zu finden?

4. Worum geht es wirklich?

In einem Konflikt gilt es herauszufinden, worum es wirklich geht. Man sucht sozusagen nach der „Kernessenz“ der Unstimmigkeit.

Oft streitet man mit jemanden, weil er uns an etwas erinnert und wir diese Person damit assoziieren. Manchmal bekommt jemand eine Aggression ab, die gar nichts mit der Person zu tun hat (z. B. Streit von Zuhause in die Firma mitgebracht, Stress, Frust etc.) oder weil jemand einen wunden Punkt getroffen hat (z. B. meine Kompetenz in Frage stellt oder Hierarchien überspringt und mich außen vorlässt).

Es gilt so lange nachzufragen, bis man „des Pudels Kern“ entdeckt hat. Manchmal hilft auch einfach nur raten. Wenn wir an unsere Intuition glauben, wird sie uns leiten und uns zum Ursprung des Konflikts führen. Klingt vielleicht etwas esoterisch, aber wie oft hat unser Bauchgefühl bei Entscheidungen schon recht gehabt?!?

5. Zusammenfassen, was man über den Konflikt herausgefunden hat

Eine neutrale Zusammenfassung – wenn nötig auch schriftlich – machen und an die Betroffenen kommunizieren und Zustimmung dazu einholen.

6. Das Abschlussgespräch

Es ist schön, die Konfliktlösung mit einem privaten Gespräch abzuschließen. Wichtige Bestandteile sind:

  • Die Wiederholung der getroffenen Entscheidung
  • Die Danksagung an alle Beteiligten für das Engagement und deren Kommunikation bei der Lösung des Problems
  • Eine Lösung sollte ausgearbeitet und eine gemeinsame Vorgehensweise vereinbart werden – an die sich beide Parteien auch zukünftig zu halten haben
  • Das Angebot für alle zukünftigen Fragen, Gedanken oder Gespräche zur Verfügung zu stehen

All diese Punkte können unangenehm und können oft hoch emotional sein. Wichtig ist es, ein solches Gespräch mit kühlem Kopf zu führen, konstruktiv zu bleiben und höflich sowie respektvoll miteinander umzugehen, egal um welches Thema es geht.

Wichtig ist in Ich-Botschaften zu sprechen, sensibel vorzugehen und nicht Partei zu ergreifen – jeder Standpunkt kann wichtig sein, um einen Konflikt erfolgreich zu lösen.

Ist man mit der Situation überfordert und stößt man bei der Konfliktlösung an seine eigenen Grenzen, ist oft ein/e MediatorIn die letzte Chance. Doch soweit muss es nicht kommen.Die meisten Konflikte lassen sich mit der „richtigen“ Vorgehensweise ohne fremde Hilfe lösen.

Vorbeugung ist besser als Nachsicht

Ein wichtiger Aspekt um Konflikte schon im Vorfeld zu vermeiden, ist eine wert- und gewaltfreie Kommunikation miteinander und eine sichere Umgebung, wo Unstimmigkeiten offen angesprochen werden können.

Denn auch Aussagen wie: …

  1. „Ich wäre ja zu einem Kompromiss bereit, wenn sie nicht so stur auf diesem Punkt beharren würde!“

  2. „Ich finde es kindisch, dass Sie hinter meinem Rücken immer so schlecht über mich sprechen!“

  3. „Er behandelt mich immer so herablassend, als ob ich ein Berufseinsteiger wäre und ich keine Ahnung von dieser Materie hätte!“

… sind wertend und können zu Missverständnissen führen.

Das richtige Wording

Neutrale und positive Formulierungen sind eine gute Basis für eine vertrauensvolle und produktive Zusammenarbeit. Hier ein Vorschlag, wie die oben genannten Aussagen umformuliert werden können, damit sie als wertfrei angenommen werden können:

  1. „Lässt sie mit sich reden, bin ich zu einem Kompromiss bereit.“

  2. „Ich habe schon mehrmals mitbekommen, dass Sie mich in meiner Abwesenheit vor anderen kritisiert haben. Das ist nicht sehr wertschätzend und ich wünsche mir, dass Sie mit ihrer Kritik direkt zu mir kommen.“

  3. „Ich möchte gerne für meine Arbeit wahrgenommen und angemessen dafür anerkannt werden.“

Mein Fazit

Das waren einfache Tipps, wie man mit Konflikten erfolgreicher umgehen kann. Doch am besten man hält sich an das, was Jerome Anders (*1975, Künstler und Philosoph) schon sagte:

„Konflikte löst man am besten, indem man sie gar nicht erst entstehen lässt.“


One Comment

  1. Verena Eisenreich 6. Dezember 2021 at 16:51

    Danke dir Marion für den spannenden Input! Für mich ist dieses Thema immer eine Herausforderung gewesen. Nun habe ich das Gefühl, dass ich einen ersten Fahrplan habe wie ich mich in Zukunft sicherer in Konfliktsituationen fühlen kann – Danke! 🙂

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Über die Autorin

Marion Eppinger ist die #hrpassionista

Sie ist Influencerin für Trends im HR-Bereich. Richtungsweisend und agil für Top-Themen der Branche.

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