Österreichs digitale Wettbewerbsfähigkeit bietet ein enormes Wachstumspotenzial: Österreich kann seine Wertschöpfung um 18 Prozent steigern, wenn das zusätzliche Leistungsvolumen im Umfang von 2,24 Milliarden Arbeitsstunden durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) produktiv genutzt werden. Das zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Economica im Auftrag von Microsoft Österreich und Accenture.
Mit diesem Wissen bin ich mit gemischten Gefühlen zur Veranstaltung „Powercouple KI & Arbeitswelt“ der ARS Akademie gegangen. Einerseits war ich neugierig auf die Potenziale von Künstlicher Intelligenz (KI), andererseits hatte ich Zweifel, ob ich mit der rasanten Entwicklung Schritt halten kann. Kommt dir das bekannt vor?
In diesem Beitrag teile ich meine Eindrücke und Gedanken zur Rolle von KI in der Arbeitswelt – zwischen Chancen, Herausforderungen und ethischen Fragen.
Von Hype zur Realität
Wir befinden uns am Höhepunkt des KI-Hype-Zyklus laut Gartner. Vieles scheint machbar – doch nun beginnt die Phase, in der wir prüfen, was sich tatsächlich umsetzen lässt. Dabei entstehen auch Unsicherheiten wie “Werde ich von der KI ersetzt?” oder was ist ethisch vertretbar?
Gleichzeitig wurde klar: Gerade für den Mittelstand bietet KI enorme Chancen. Oft reichen kleine Schritte, um große Wirkung zu erzielen. Jetzt ist der richtige Moment, aktiv zu werden – wer wartet, verliert an Tempo.
Disruption als Chance
Veränderungen in der Arbeitswelt sind unausweichlich – vor allem dort, wo Prozesse digitalisiert und automatisiert werden. Gleichzeitig entstehen neue Möglichkeiten.
Ein Beispiel: Ein Versicherer und ein Automechaniker entwickelten gemeinsam ein System, das Hagelschäden analysiert und automatisch Gutachten erstellt. Das beschleunigt Abläufe erheblich und zeigt, wie durch neue Denkansätze ganze Geschäftsmodelle transformiert werden können.
KI & Datenschtuz – Innvoationsmotor oder Hemmschuh?
Solche Entwicklungen werfen Fragen auf – besonders im Hinblick auf Datenschutz und Ethik. Der AI Act der EU soll hier Orientierung geben. Je nachdem, wie man ihn nutzt, kann er Innovation fördern oder ausbremsen.
Mein Eindruck: Wer den AI Act als Werkzeug zur Risikoabwägung und Chancenbewertung einsetzt, kann daraus echten Mehrwert ziehen. Die Technik entwickelt sich schneller als das Recht – also lohnt es sich, pragmatisch zu handeln und den Fokus auf Fortschritt zu legen.
Kompetenzaufbau als Schlüssel
Ein Thema, das mich auch in meinen FH-Vorlesungen beschäftigt: Wie bereiten sich Unternehmen und Mitarbeitende auf KI vor?
Schulungen bilden laut AI Act eine wichtige Grundlage – doch sie sind erst der Anfang eines umfassenden Veränderungsprozesses.
Es braucht einen echten Change-Prozess, der Menschen mitnimmt. Grundlage dafür ist eine klare Vision: Was soll mit KI erreicht werden? Darauf baut jede Lernstrategie auf. Erst dann kann ich abwägen, wie ich Mitarbeitende schule. Ein guter Anfang ist es, sie zu unterstützen, das Prompten zu erlernen. Das ist eine gute Basis, auf der man aufbauen kann.

Kleinunternehmen vs. Konzerne
Ist KI nur für große Unternehmen relevant? Ganz im Gegenteil. Kleine Unternehmen profitieren oft von kurzen Entscheidungswegen und geringeren regulatorischen Hürden. Konzerne verfügen hingegen über mehr Ressourcen und strukturierte Prozesse.
In beiden Fällen gilt: Gute Daten bilden die Grundlage für jede erfolgreiche KI-Anwendung.
Return of Investment - eine Herausforderung
Jede KI-Initiative braucht eine klare wirtschaftliche Perspektive.
Oft ist von Effizienzsteigerungen bis zu 30 % die Rede – doch der Weg dorthin bleibt häufig unklar. Bestehende Prozesse zu verbessern bedeutet automatisch keine Einsparung.
Wirkliche Transformation entsteht, wenn Geschäftsmodelle neu gedacht und neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Klingt ambitioniert? Vielleicht. Aber: Ein kleiner Anfang bringt mehr als Stillstand.
KI-Agenten & Visionen
Beim Thema KI-Agenten fühlte ich mich zunächst überfordert. Einen eigenen zu entwickeln, erschien mir zu komplex. Doch es wurde gezeigt, wie einfach der Einstieg sein kann – sei es durch bestehende Tools oder eigene Entwicklungen.
Entscheidend bleibt: Eine klare Zielsetzung gibt die Richtung vor.
Technologie & Menschlichkeit
Zum Abschluss ein Gedanke, der mich besonders bewegt hat: Jede Technologie bringt Veränderung. Warum verunsichert uns KI? Vielleicht, weil wir uns mit ihr vergleichen.
Aber erinnern wir uns an den Taschenrechner der uns einst das Rechnen erleichtert hat, kann auch KI unser Denken ergänzen – als Partner an unserer Seite.
Die Sorgearbeit, die emotionale Intelligenz – das bleibt unser menschlicher Vorteil.
Selbst wenn KI Instrumente oder Fußball spielen könnte – wir lieben die Emotionen, die damit verbunden sind. Und genau das macht den Unterschied.

Mein Fazit
Zum ersten Mal stehen White-Collar-Jobs im Zentrum technologischer Umwälzungen – im Gegensatz zur industriellen Revolution, die vor allem körperliche Arbeit betraf. Geistige Tätigkeiten lassen sich künftig teilweise durch KI übernehmen. Das wirkt beunruhigend – und gleichzeitig faszinierend.
Ich nutze KI bereits im Berufsalltag – allerdings noch nicht in vollem Umfang. Manche Aufgaben erledige ich einfach selbst. Vielleicht klingt das ungewöhnlich – doch genau darum geht es: Was möchte ich automatisieren – und was behalte ich bewusst bei?
Effizienz trifft Emotion.
Eine spannende Zeit – und ich bleibe neugierig, wie sich die Arbeitswelt weiterentwickelt. Ein Abschlussgedanke:
„Ein schlechter Prozess bleibt auch
mit KI ein schlechter Prozess“
#FoodForThought
Über die Autorin

Marion Eppinger ist die #hrpassionista
Sie ist Influencerin für Trends im HR-Bereich. Richtungsweisend und agil für Top-Themen der Branche.

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