Ich spreche aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, dass es überwältigend sein kann, sich plötzlich um die Versorgung naher Angehöriger kümmern zu müssen. Man hat wenig Zeit für andere Themen und fühlt sich oft leer und überfordert. Jeder hat gute Ratschläge, aber ich selbst bin oft unsicher, was ich tun kann. Mein Credo ist, dass ich helfen möchte, aber ich kann nicht alles übernehmen, da ich auch auf mich und meine eigene Familie achten muss.
Das hier ist mein Plädoyer an Unternehmen, Mitarbeitende zu unterstützen, die pflegende Angehörige haben, um eine Weiteranstellung zu gewährleisten und die Produktivität hoch zu halten.
Demografischer Wandel & seine Auswirkungen
Laut den Prognosen der Statistik Austria wird die Bevölkerungszahl in den nächsten 10 Jahren um 5,5 % steigen. Steigen wird jedoch parallel dazu die Zahl der über 65-Jährigen.
Diese Entwicklung bedeutet, dass wir die Einstellung und Förderung der alternden Bevölkerung überdenken müssen. Gleichzeitig müssen wir die Belastung der Generation berücksichtigen, die pflegebedürftige Angehörige hat oder haben wird. Wenn die Prognosen stimmen, wird die Belastung der arbeitenden Bevölkerung zusätzlich zu familiären Verpflichtungen, auch durch Pflegeaufgaben steigen.
Was können Unternehmen tun
Möglichkeiten Mitarbeiter*innen zu entlasten gibt es. Ich habe sie heute für euch zusammengefasst:
Offene Kommunikation & Sensibilisierung
Fördere eine offene Kommunikation über das Thema Pflege und schaffe ein unterstützendes Arbeitsumfeld, in dem sich Mitarbeiter*innen trauen ihre Bedürfnisse zu äußern.
zB. Gezielte Gesprächsrunden, Meetingschwerpunkt: Vereinbarkeit von Beruf und Famile/Pflege, vertrauliche 1:1 Termine etc.
Flexible Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten
Ermögliche flexible Arbeitszeiten und/oder die Option, von zu Hause aus zu arbeiten. Das hilft den Mitarbeiter*innen, ihre Pflegeverpflichtungen besser mit ihrer Arbeit zu vereinbaren und nimmt Druck ins Büro zu fahren, vor allem wenn die Anreise länger dauert.
Pflegezeit und Familienpflegezeit
Biete die Möglichkeit, Pflegezeit oder Familienpflegezeit in Anspruch zu nehmen. Informiere und kläre deine Mitarbeiter*innen proaktiv auf über dieses Thema.
Dies ermöglicht es den Mitarbeiter*innen, sich für einen bestimmten Zeitraum ganz auf die Pflege zu konzentrieren, um dann wieder ganz im Job zu sein.
Pflegeberatung und Unterstützung
Stellen Sie Pflegeberater*innen oder Pflegelotsen zur Verfügung, die den Mitarbeiterinnen bei Fragen zur Pflege und bei der Organisation von Pflegeleistungen helfen können, entweder durch Selbstbetroffenen im Unternehmen oder durch externe Partner*innen.
Kooperation mit Pflegediensten
Arbeiten Sie mit lokalen Pflegediensten zusammen, um den Mitarbeiter*innen rasch Zugang zu professioneller Unterstützung und Beratung zu ermöglichen. (zB. Hilfswerk, Volkshilfe etc.)

Mein Fazit
Abschließend möchte ich betonen, dass die Unterstützung von Mitarbeiter*innen mit pflegebedürftigen Angehörigen nebst der Steigerung deren Wohlbefindens, auch die Loyalität und Produktivität im Unternehmen fördert.
Gemeinsam können wir eine Arbeitswelt schaffen, die Rücksicht auf die Bedürfnisse aller nimmt und somit langfristig erfolgreich ist.
Über die Autorin

Marion Eppinger ist die #hrpassionista
Sie ist Influencerin für Trends im HR-Bereich. Richtungsweisend und agil für Top-Themen der Branche.

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