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Upskilling: Weiterbilden statt austauschen!
By |Published On: 28. August 2020|1036 words|5,2 min read|

(c) picture by Svensk Filmindustri (SF)

Was wir von Pippi Langstrumpf
für das nächste Erstgespräch lernen können

Inspiriert zu diesem Artikel wurde ich durch eine Geschäftsreise, bei der ich mit Menschen einen Tag verbracht habe, die ich noch nie zuvor getroffen habe und mit denen ich eine Beziehung zu einem bestimmten Thema aufbauen wollte. Es gab Situationen, die waren aufregend und unerwartet zugleich und haben in mir eine bedeutende Frage auftauchen lassen: Wie bereitet man sich denn nun am besten für so einen Termin vor?

Eines ist klar – die Macht des ersten Eindrucks ist immens stark. Studien zufolge dauert es allenfalls 100 Millisekunden, um sich eine Meinung über jemanden zu bilden und diese zu manifestieren. Danach steht für uns nahezu unveränderlich fest, wie wir eine Person einschätzen – wer ist attraktiv, sympathisch, vertrauenswürdig und wer eben nicht.

Gibt es daher eine Möglichkeit den ersten Eindruck gezielt in einer Situation zu beeinflussen?

Na klar – einen zweiten Blick auf jede Situation werfen, ist schon mal ein guter Anfang. Verstehen wie der Gesprächspartner/die Gesprächspartnerin so „tickt“ und dann schnellstmöglich eine gemeinsame Basis finden, kann sehr effektiv für jeden ersten Termin sein.

Das klingt in der Theorie natürlich alles sehr einfach, ist es aber leider in der praktischen Anwendung nicht so ganz. Doch nicht verzagen – es gibt dafür natürlich zahlreiche Hilfestellungen!

Um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, habe ich hier meine hilfreichen 5 Tipps für einen persönlich beeinflussten, erfolgreichen Erstkontakt zusammengefasst:

1. Fünf Sinne

In der Kommunikation alle fünf Sinne zu berücksichtigen, macht einen immensen Unterschied: Visuell, Auditiv, Kinästhetisch, Olfaktorisch und Gustatorisch – alle diese Typen müssen angesprochen werden. Wie man herausfindet, welcher Sinn die Präferenz des Gegenübers ist? Es hilft mit gezielter Wortwahl mit dem Gegenüber in Verbindung zu treten und dessen Reaktion zu beobachten – die Typen kristallisieren sich oft schnell heraus. Hier ein paar Anwendungsbeispiele:

Visuell
„Können Sie sich ein Bild davon machen?“
Auditiv
„Es klingt wie Musik in meinen Ohren.“

 

Kinästhetisch
„Lassen Sie uns alle Informationen zusammentragen.“

 

Olfaktorisch
„Ich glaube in dem Fall haben Sie den richtigen Riecher.“

 

Gustatorisch
„Lassen Sie sich den Gedanken auf der Zunge zergehen.“

 

Reagiert der Gesprächspartner/die Gesprächspartnerin besonders stark auf einen der Sinne, kann man bewusst seine Wortwahl in die ansprechende Sinneswelt des Gegenübers lenken.

2. Körperhaltung

Die Körperhaltung des Gesprächspartners zu analysieren, kann unterstützend für jedes Gespräch sein. Es kann sogar besonders förderlich dafür sein, eine Beziehung zu dem Gegenüber aufzubauen und kreiert eine beschleunigte Vertrauensbasis. Es vermittelt Aufmerksamkeit, Wertschätzung und verbessert die Kommunikation gesamtheitlich.

Was kann denn bei der Körperhaltung alles analysiert werden?

Abgesehen davon, wie oben angeführt, die fünf Sinne zu nutzen – können Armbewegungen, Sitzhaltung, Atmung, Lächeln und auch die Kopfhaltung beobachtet werden.

➯ ACHTUNG
wichtig dabei ist: die Analyse der Körperhaltung und das Nachahmen sollten intuitiv passieren. Wenn es zu einer Art „Wettstreit“ wird und sich unnatürlich anfühlt, sich gegenseitig zu „kopieren“, wirkt das auffällig unglaubwürdig und ist nicht förderlich in einem Gespräch.

3. Metaphern verwenden

Um ein Thema besser zu veranschaulichen, hilft es im Gespräch oder bei Erklärungen eine Metapher zu verwenden, denn wie sagt man so schön? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Eine Kommunikation mit Metaphern spricht wieder die unterschiedlichen Sinneskanäle aller ZuhörerInnen an. Es ermöglicht Geschichten besonders lebhaft und bildhaft zu gestalten.

Folgende Metaphern werden gerne in Gesprächen verwendet:
  • Diese Übung ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

  • Bei dieser Aussage bin ich aus allen Wolken gefallen.

  • Oft habe ich das Gefühl, er/sie ist mit allen Wassern gewaschen.
  • Oft ist der Alltag wie ein Auf und Ab, es ist nur die Frage wie man damit umgeht.

Dies sind nur einige Beispiele von vielen. Aber eines steht fest: Metaphern begeistern das Publikum und machen die Sprache sowohl facettenreicher als auch vielschichtiger.

4. Eine gemeinsame Aktivität

Als Trainerin verwende ich besonders gerne Lego als Einstieg in einen Workshoptag oder auch bei einem Ersttermin. Erstens, jeder spielt gerne mit Lego und zweitens, man kann nicht wirklich etwas falsch machen – d. h. TeilnehmerInnen haben immer ein Erfolgserlebnis, wenn sie es verwenden. Und es kann auch sehr lustig sein – was da alles immer so gebaut wird 😉.

Da soll noch einer behaupten, man hätte danach keine gute Gesprächsbasis miteinander. Lego ist natürlich nur eine Möglichkeit, um eine gemeinsame Aktivität zu starten. Besonders aktivierend ist z. B. auch eine neue Sitzordnung im Raum oder eine gemeinsame Teambuildingaktivität wie „Schere, Stein, Papier“.

Wenn man in der Situation jedoch keine gestalterische Befugnis hat, um eine Aktivität vorzugeben, reicht z. B. schon eine Einladung an das Gegenüber doch gemeinsam einen Kaffee zu trinken oder zum Buffet zu gehen.

Egal was für eine Methode man wählt, es sollte immer zum Rahmen des Gespräches passen und didaktisch ein Bogen spannbar sein.

5. Innere Haltung

Unsere innere Haltung bestimmt unser Leben, also auch jedes Gespräch.

Hierzu gleich ein Beispiel: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gespräch unangenehm verlaufen wird, wenn ich mit einem negativen Bild oder Vorstellung in eine Besprechung gehe, ist natürlich sehr, sehr hoch. Gehe ich jedoch mit einem guten Gefühl in ein Gespräch, so ist der Outcome vermutlich auch positiv.

Pippi Langstrumpf hat sich ja auch immer vorgenommen: „Ich mach mir die Welt, so wie sie mir gefällt“, und ist damit immer wieder auf der Butterseite des Lebens gelandet. 

Pippi Langstrumpf, Foto © Oetinger Verlag


Genauso wie sie, können wir uns
gewisse Dinge einreden und haben damit unsere Erstgespräche in der Hand, weil nonverbale Kommunikation oft viel mehr über einen verrät als das, was tatsächlich im Gespräch gesagt wird.

All das zusammen ermöglicht es uns eine gute Verbindung zu unseren GesprächspartnerInnen aufzubauen und damit einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Klingt doch alles ganz einfach, oder? Okay, es ist doch ganz schön viel Info auf einmal.

Aber mein Rat hierfür ist ganz klar:
mutig sein und einfach ausprobieren!

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Über die Autorin

Marion Eppinger ist die #hrpassionista

Sie ist Influencerin für Trends im HR-Bereich. Richtungsweisend und agil für Top-Themen der Branche.

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